///   Bauleistungen

 

Vollverdränger

 

Verfahrensprinzip

Als Vollverdrängerbohrpfähle werden Ortbetonbohrpfähle bezeichnet, bei denen ein Verdrängerbohrkopf in den Boden eingedreht bzw. eingedrückt wird.
Beim Standardverfahren befindet sich am unteren Ende des Verdrängerkopfes ein Schneckenanfänger mit verschlossener Betonieröffnung welcher den anstehenden Boden löst und über die Wendel bis zum eigentlichen konischen Verdrängungskörper transportiert. Der Verdrängerkörper drückt nun den gelösten Boden vollständig in das umgebende Erdreich und erzeugt somit einen hoch verdichteten Bodenbereich.

Dieser Effekt führt zu einer Erhöhung der Mantelreibung bzw. des Spitzendruckes, wodurch gegenüber Schneckenbohrpfählen höhere Tragfähigkeiten erzielt werden. Verglichen mit dem Schneckenbohrpfahl-System ist hier auch der Betonmehrverbrauch bedeutend geringer.

Neben dem Standardverfahren gibt es das sogenannte Lost bit-Verfahren. Es unterscheidet sich durch eine vollflächig verlorene Bohrspitze („Lost bit„) sowie einem Seelenrohr mit einem größeren Innendurchmesser, an dessen oberen Ende sich ein Betoniertrichter befindet. Muß beim Standardverfahren der Bewehrungskorb verfahrensbedingt nach dem Betoniergang eingerüttelt werden, kann hier die Bewehrung infolge des grö- ßeren Seelenrohrs vor dem Betonieren eingestellt werden.

Unabhängig vom Verfahrensprinzip liegt der entscheidende Vorteil des Vollverdrängerbohrpfahles in der Tatsache begründet, dass kein Bohrgut zu Tage gefördert und der Baugrund vollständig verdrängt wird. So können wie bereits erwähnt hohe Tragfähigkeiten erzielt werden. Dieses erschütterungsarme Verfahren ist auf Grund der sehr geringen Geräuschemission sowie der erschütterungsfreien Ausführung besonders für den innerstädtischen Bereich geeignet.

/// Vorteile

  • Vollständige Verdrängung des Baugrunds
  • Bodenverdichtung
  • Keine Förderung von Bohrgut / keine
  • Entsorgungskosten für Aushub
  • Hohe Tragfähigkeiten
  • Geringe Geräuschemission
  • Erschütterungsfrei

/// Anwendungsmöglichkeiten

  • Gründungspfähle
  • Aufgelöste oder tangierende Pfahlwand

/// Bodenarten

  • In nicht bindigen Böden bis zu dichten Lagen
  • In bindigen Böden bis zu fester Konsistenz

/// Pfahlabmesungen

  • Pfahldurchmesser: 420 bis 620 mm
  • Pfahllängen: bis 38 m Tiefe

/// Standardverfahren

  • Ziehen und Nachverdichten:
    Zum Verdichten der gelockerten Bereiche werden beim Ziehen des Werkzeuges gegenläufige Wendel mit konusförmigem Körper eingesetzt.
  • Stabilisieren:
    Der verdrängte Boden wird mithilfe des zylindrischen Walzenbereichs stabilisiert.
  • Verdichten:
    Im aufsteigenden Boden wird aufgrund der konusförmigen Seelengeometrie horizontale Verdichtungsenergie erzeugt.
  • Lösen:
    Mit Hilfe des Schneckenanfängers wird der Boden gelöst und über die Wendeln hoch transportiert.

///   Herstellungsablauf vom Standardverfahren

/// Schritt 1

Ansetzen am Bohrpunkt

/// Schritt 2

Abbohren der Bohrschnecke bis Endtiefe bei gleichzeitiger Bodenverdrängung

/// Schritt 3

Bohrschnecke während des Betonierens durch das Seelenrohr ziehen

/// Schritt 4

Bewehrung eindrücken bzw. einrütteln

/// Schritt 5

Fertiger Pfahl

///   Herstellungsablauf vom Lost bit-Verfahren

/// Schritt 1

Ansetzen am Bohrpunkt

/// Schritt 2

Abbohren der Bohrschnecke bis Endtiefe bei gleichzeitiger Bodenverdrängung

/// Schritt 3

Einbau des Bewehrungskorbes nach Erreichen der erforderlichen Bohrtiefe

/// Schritt 4

Betonieren und Ziehen des Bohrrohrs, die Fußspitze verbleibt im Boden

/// Schritt 5

Fertiger Pfahl

 ///   Ihr Ansprechpartner

 

Ich berate und unterstütze Sie

gerne bei Ihren Anliegen.

Daniel Pusnik Lehrlingscoach Hilti & Jehle

Arno Kriss

Abteilungsleiter und Prokurist

T  +43 5522 3454 7235
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